Um mögliche Risiken eines Stromausfalls bestmöglich abfangen zu können, sollte jeder Haushalt darauf vorbereitet sein, für einige Tage ohne Strom auszukommen. Dies gewährleistet größtmögliche Sicherheit im Falle eines länger anhaltenden Stromausfalls. Dazu gehört auch das richtige Verhalten in einer solchen Ausnahmesituation und die spätere sichere Inbetriebnahme elektrischer Geräte.
Vor dem Stromausfall
Mögliche Risiken und Präventionsmaßnahmen
Ausfall der Heizung
- Warme Kleidung
- Brennmaterial für Öfen
- Gasbetriebene Heizquellen mit Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Sauerstoffmangel- und Zündsicherung)
Ausfall der Beleuchtung
- Vorrat an Kerzen, Taschenlampen, Petroleumlampen, Akkus, Batterien, Feuerzeug/Streichhölzer
Ausfall des Herdes/Ofen
- Campingkocher (plus entsprechende Gaskartusche bereithalten)
- Garten- oder Tischgrill (auch bei Gas nur im Freien verwenden)
Ausfall von Bankautomaten
- Bargeldreserve im Haus
Kein Zugang zu Informationen
- Batteriebetriebenes Radio (plus entsprechende Batterien bereithalten) oder Autoradio
Ausfall von Bezahlsystemen in Supermärkten
- Genügen Essens- und Getränkevorräte
Unterbrechung der Kühlkette
- Im Winter kann der Balkon als alternativer Kühlort genutzt werden
- Verdorbene Lebensmittel können in starken Müllsäcken gelagert werden, um die Geruchsbelastung gering wie möglich zu halten
Ausfall der Wasserversorgung (Toilettenspülung, Waschgelegenheiten, Abwasch)
- Wenn auch nicht umweltfreundlich, kann Wegwerfgeschirr verwendet werden, um das Wasser für die Körperhygiene verwenden zu können
- Komposttoiletten
Unterbrechung der Medikamentenversorgung von Apotheken (Ausgabe nicht möglich)
- Bevorratung wichtiger Medikamente
Stromschläge
- Installieren Sie Fehlstrom-Schutzeinrichtungen (RCD, früher FI-Sicherung)
Alternative Stromquellen nutzen
- Eigene Notstromanlage installieren (z. B. Brennstoffzellen, Photovoltaikanlage, Diesel-/Benzinantrieb), um bei Bedarf Heizung etc. betreiben zu können (plus Kraftstoff auf Vorrat bereithalten: Beachten Sie hierzu die Technische Regel für Gefahrenstoffe TRGS 510))
- Achtung:
- Spannung und Frequenz sind schwer stabil zu halten, d. h., dass empfindliche Geräte wie Computer nur u. U. angeschlossen werden sollten
- Das ganze Haus versorgen: Hausinstallationen dürfen nur von Elektrofachbetrieben durchgeführt werden
- Geräusch- und Abgasentwicklung von z. B. Dieselgeneratoren: nicht im Haus in Betrieb nehmen
Während des Stromausfalls
Elektrische Geräte sichern
- Elektrische Geräte vom Stromkreislauf trennen/ausstecken, um eine unkontrollierte Inbetriebnahme zu verhindern, sobald der Strom wiederkehrt (die Spannungsspitze, wenn der Strom wiederkehrt, kann elektrische Geräte auch schädigen)
Sicherheit trotz Stromausfall
- Erhöhtes Brandrisiko: Bei Kerzen und offenen Gasflammen darauf achten, dass eine ausreichende Belüftung gewährleistet ist
- Löschmittel (Feuerlöscher, Löschdecke) bereithalten
Stromausfall in Kombination mit einem Hochwasser
- Siehe Eigenvorsorge Hochwasser
- Überschwemmte Räume, in denen sich elektrische Geräte, Steckdosen etc. befinden, nicht betreten
Informationen der Kommune
- Informieren Sie sich bei der Ortsverwaltung oder am Rathaus über Aushänge und Meldegänger mit Megaphon
- Weitere Informationen der Webseite der Kommune und ggf. weiteren Medien verfolgen
- Achten Sie auf Durchsagen
Umfeld mitbedenken
- Informieren und helfen Sie hilfsbedürftigen Nachbarn
- Kindergärten und Schulen können trotz eines Stromausfalls ihren Betrieb fortführen. Die Kinder können nach dem regulären Ende der Betreuungs- und Schulzeit abgeholt werden, bzw. ihren Heimweg antreten.
- Aufzüge, Rolltreppen und elektrische Schließsysteme von Türen fallen aus
- Die Treibstoffversorgung kann unterbrochen sein, da die Pumpen an Tankstellen ohne Strom nicht betrieben werden können
- Parkhausschranken und Ampeln fallen aus
Nach dem Stromausfall
Schäden dokumentieren
- Etwaige Schäden sollten Sie dokumentieren, um Schadensersatz einfordern zu können
- Elektrische Geräte wieder einstecken und in Betrieb nehmen
Vorrat wiederauffüllen
- Vorrat an Verbrauchsgegenständen wie z. B. Medikamenten, Lebensmittel, Kerzen, Akkus, Batterien, Brennstoff etc. ersetzen/wiederauffüllen, um für einen nächsten Stromausfall gerüstet zu sein